Mein Kind sitzt auf der Treppe und schreit. Schweißperlen rinnen meine Stirn runter. Wir sind schon knapp dran und er will seine Schuhe einfach nicht anziehen. Ich höre, wie mein Geduldsfaden reißt. “Verdammt noch mal, du ziehst jetzt deine Schuhe an, sonst…”
Habe ich deine volle Aufmerksamkeit? Super! Dann reden wir jetzt übers Storytelling und sind auch schon mitten im Thema:
Storytelling ist nämlich nichts anderes als gute alte Geschichten erzählen.
Also stell dir ruhig mal kurz vor, du sitzt mit deiner Freundin zusammen und ihr plaudert beim Käffchen über alles mögliche. Und jetzt stellst du dir vor, du willst deiner Freundin dein neuestes Angebot verkaufen.
Na, wie würdest du da vorgehen? Mit der Tür ins Haus fallen? Oder würdest du ganz automatisch eine Geschichte von einer anderen Kundin erzählen, die in einer vergleichbaren Situation steckt wie deine Freundin, und ihr dann deine Lösung präsentieren?
Die Story macht den Unterschied
Dank unserer digitalen Welt werden wir mit Infos überschüttet. Allzu oft fällt es uns schwer, unseren Fokus und unsere Aufmerksamkeit länger auf etwas zu richten. Mit einer guten Story fällt es uns leicht, uns auf die folgenden Infos einzulassen. Geschichten vermitteln Botschaften auf einer emotionalen Ebene. Leser*innen haben die Möglichkeiten, sich mit dem Geschehen zu identifizieren und es nachzuempfinden.
Also vielleicht kennst du aus eigener Erfahrung die Szene mit meinem schreienden Kind oder kannst sie nachvollziehen? Du nickst und weißt, wie hilflos ich in dieser Situation war und du verstehst, warum ich gebrüllt habe. Und mit Sicherheit kennst du auch das fiese Gefühl danach. Wenn ich dir jetzt ein paar Tipps, eine Lösung, einen besseren Weg anbiete, hörst/liest du mit Sicherheit aufmerksam.
Durch Geschichten kannst du leichter mit deiner Zielgruppe interagieren und kommunizieren, du erreichst das Herz. Du schaffst eine Verbindung, die weit über bloße Fakten hinausgeht.
Klar, oder?
Jetzt aber los, ich zeige dir, wie du am besten vorgehst.
1. Finde die richtige Geschichte
Bevor du eine Geschichte erzählst, musst du die richtige finden. Überlege dir:
- Welche eigenen Erfahrungen hast du gemacht, die relevant für dein Thema sind?
- Welche Kundengeschichten kannst du erzählen?
- Gibt es Anekdoten von anderen, die deine Punkte gut zeigen?
- Gibt es bekannte Geschichten, die jeder kennt, die du erwähnen kannst?
Schreib dir immer mal wieder Alltagsgeschichten auf (Stichpunkte reichen), denn meist hast du direkt einen Aufhänger im Kopf, der gut zu deinem Businessthema passt.
2. Beginne mit einem starken Hook
Am besten zieht gleich der Anfang deiner Geschichte. Das gelingt dir gut, wenn du mittendrin beginnst oder mit dem Schluss deiner Geschichte. Auch eine provokante Frage oder eine starke emotionale Aussage sind ein super Start für deinen Text.
Gar nicht so einfach?
Überleg dir am besten direkt, welche Kernaussage deine Geschichte haben soll und wie du auf dein Businessthema überleiten willst. Dann fällt der starke Hook dir bestimmt leichter.
3. Nutze lebendige Details
Male Bilder in die Köpfe deiner Leser. Dabei helfen dir Vergleiche “wie ein Elefant im Porzellanladen“. Auch starke Verben machen deine Geschichte besser: Das Auto fuhr sehr schnell um die Ecke oder das Auto raste um die Ecke.
Denke immer wieder daran, wie du es deiner besten Freundin beim Kaffee erzählen würdest oder wie du Kindern deine Geschichte schmackhaft machst.
4. Zeige Entwicklung und Konflikt
Jede gute Geschichte hat eine Entwicklung und oft auch einen Konflikt. Also ganz klassisch: Problem ➝ Lösung.
Zeige, wie sich die Situation entwickelt und welche Hindernisse überwunden werden mussten. Das schafft nicht nur Spannung, sondern gleich auch mehr Punkte, an denen deine Leser “jawoll” denken können und nicken. So hältst du bei der Stange.
5. Gib den Menschen ein Gesicht
Statt “mein Kind” hätte ich zu Beginn natürlich besser “mein 3-jähriger Sohn” oder “mein Kita-Kind” geschrieben, denn dann hättest du gleich gewusst: Ah ja klar, in dem Alter hatten wir auch solche Probleme oder in etwa so. (Habe ich natürlich mit Absicht nicht getan und wenn ich ganz ehrlich bin: Mein Sohn ist schon 12…)
Versuch jeden ein bissel näher zu beschreiben, dann kann man sich noch leichter in deine Story hineinversetzen. Jeder kennt ein bockiges Kita-Kind oder die Mutter, die die Nerven verliert.
6. Baue Emotionen ein
Emotionen tragen jede gute Geschichte! Da können sich deine Leser so richtig einfühlen. Sie schaffen eine Verbindung: Wenn ich dir also schreibe, ich hatte bereits Schweißperlen auf der Stirn und habe geschrien, dann weißt du, wie angespannt ich war.
Da kannst du auch super eine kurze wörtliche Rede nutzen. Dann brauchst du deine Sätze nicht mit “ich fühlte…” zu beginnen.
7. Schaffe eine Überleitung
Jede Geschichte braucht ein Ende. Und da du ja zu deinem Businessthema überleiten willst, mach es kurz. Du musst dafür die Situation nicht auflösen, du kannst auch einfach mittendrin aufhören und dann eine Frage stellen oder direkt sagen, was du damit sagen willst.
Keine Sorge, wenn dir das zu Beginn schwer fällt oder du noch nicht den Dreh raus hast – du kannst gerne schreiben:
- Was ich dir damit sagen will…
- Kennst du das auch?
- Fühlst du es auch?
- Wäre es nicht toll, wenn…
So schaffst du eine Überleitung zu deinem Thema.
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