Du bist hier, weil du zwischen Blog und Podcast schwankst. Das ist schon mal spitzenmäßig! Warum? Weil beides ein Langzeit-Contentformat ist. Das bedeutet, das die Inhalte, die du für diese Kanäle produzierst, über mehrere Monate oder sogar Jahre sichtbar sind und potentielle KundInnen zu dir bringen. Im Gegensatz zu Social-Media-Content, der nach 24-72 Stunden im Nirwana verschwindet.
Mit diesem Artikel möchte ich dir eine kleine Entscheidungshilfe geben. Dabei schauen wir vor allem darauf, welcher Kanal für dich die richtige Wahl ist. Sicherlich hat dir Experte oder Expertin XY schon mal empfohlen, zu bloggen oder einen Podcast aufzunehmen. Ich möchte dir ganz klar sagen: Lass dich von solchen Aussagen nicht beeinflussen. Denn die Wahl des Content-Kanals ist eine ganz individuelle Entscheidung!
Warum ist das eine individuelle Entscheidung?
Das Wichtigste bei Content-Kanälen – egal, bei welchem – ist das konsequente Dranbleiben. Ja, das Starten ist schon ein großer, mutiger Schritt. Aber ein Podcast mit 2 Folgen oder ein Blog mit 3 Artikeln hilft deinem Business nicht. Nur, wenn du regelmäßig neue Inhalte veröffentlichst, wird dein Contentkanal auf Dauer erfolgreich werden.
Und unsere Erfahrung in der Blog Challenge zeigt: Das Dranbleiben hälst du nicht durch, wenn du nicht den Kanal auswählst, der wirklich zu dir passt. Also höre bei deiner Entscheidung auf deine Intuition, auf dein Bauchgefühl.
Jetzt steigen wir tiefer in das Thema ein und schauen uns die Unterschiede der beiden Kanäle an.
Blog oder Podcast: Was passt besser zu deiner Zielgruppe?
Nimm dir einen kurzen Moment, um darüber nachzudenken, wie geschriebene und gesprochene Inhalte auf dich selbst wirken. Mach dir gerne Notizen dazu.
Danach stelle dir bewusst vor, in welchen Situationen du Audioinhalte konsumierst (oder konsumieren würdest) und in welchen Situationen du Blogartikel liest (oder lesen würdest). Schreibe auch diese Erkenntnisse auf.
Deine Notizen geben dir jetzt Aufschluss darüber, welche Unterschiede die beiden Formate für deine Zielgruppe bzw. für dein Business machen. Zumindest ein Teil davon taucht sicher in meiner Vergleichsgrafik auf:
Die große Stärke des Podcasts liegt definitiv darin, dass deine Zielgruppe dich „im Ohr hat“. Über unsere Stimme können wir besser Emotionen transportieren und eine persönliche Verbindung schaffen. Deine Zielgruppe baut schneller Vertrauen in dich auf.
Auch ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Podcast-Episoden von Anfang bis Ende gehört werden. Vorspulen macht wenig Sinn, da man relevante Informationen eventuell verpasst.
Hier zeigt sich die Stärke von Blogs: Blogartikel können zwar überflogen werden, ermöglichen durch ihr Format aber, dass man schnell genau die Infos findet, die man braucht.
Blogs werden auch weniger nebenher konsumiert. Während Podcasts beim Sport, Autofahren oder der Hausarbeit gehört werden, werden Blogartikel in der Regel dann aufgerufen, wenn man gezielt auf der Suche nach einer bestimmten Information ist.
Du siehst also, dass das Format einen großen Unterschied für deine Zielgruppe macht. Stell dir deshalb diese Fragen:
- In welcher Situation sollen deine potentiellen KundInnen deine Inhalte konsumieren?
- Und welches Ziel haben sie dabei?
- Welches Ziel möchtest du mit deinen Inhalten erreichen?
Wenn du dir jetzt im Klaren darüber bist, welches Format besser zu deiner Zielgruppe passt, hast du vielleicht schon eine Tendenz für deine Entscheidung.
Noch wichtiger ist aber, dass das Format zu dir passt. Erinnerst du dich noch an den Anfang des Artikels, wo ich dir gesagt hatte, dass kein Contentkanal funktioniert, wenn du nicht stetig dranbleibst?
Wenn du nun zu der Erkenntnis gekommen bist, dass ein Podcast perfekt zu deiner Zielgruppe passt, du dich mit einem Podcast aber gar nicht wohl fühlst… was glaubst du, was passieren wird?
Ich kann dir sagen, wie es bei mir laufen würde. Ich höre super gerne Podcasts. Wenn ich meinen eigenen hätte, würde ich wahrscheinlich keine 10 Episoden durchhalten, weil mir Sprechen ohne „Ähhh“ und „Ähm“ schwer fällt. Und ich von solchen Füllwörtern in Podcasts schnell genervt bin. Außerdem habe ich selten 30 Minuten am Stück völlige Ruhe. Und da sind wir schon beim Thema: Lass uns mal auf deine Gegebenheiten schauen.
Was passt besser zu dir?
An manchen Tagen schreibe ich Blogartikel an einem Tag runter. An anderen Tagen spielt mein Hirn nicht mit und ich muss eine Pause einlegen… es kommt also vor, dass ich an einem Artikel über mehrere Tage schreibe, immer wieder mal ein Stück.
Oft kommt es auch vor, dass ich nach dem Veröffentlichen eines Artikels denke: „Ach Mist, DAS hätte ich noch unbedingt dazu sagen müssen!“ Bei einem Blog ist das kein Problem, denn den kann ich einfach nachträglich aktualisieren.
Das Textformat bietet dir also die völlige Flexibilität. Die ist beim Audio-Format weniger gegeben. Zumindest, wenn du nicht immer alles zusammenschneiden möchtest.
Überlege dir also, wie dein Arbeitsalltag abläuft und wie du deine Zeit strukturierst. Passt dort eher das Schreiben oder eher das Einsprechen rein?
Die nächste entscheidende Frage, die du dir stellen solltest, ist: Fällt dir Sprechen oder Schreiben leichter?
Kannst du problemlos vor anderen über dein Thema erzählen, ohne dich ständig zu verhaspeln (wie ich 😅) oder den Faden zu verlieren? Dann bist du tendenziell Typ Podcast. Wenn du gerne Texte schreibst, sei es ein Social-Media-Beitrag oder die Geburtstagskarte, dann ist Bloggen das Richtige für dich.
Wenn du dich fragst, ob eins der beiden Formate unkomplizierter, schneller oder technisch weniger aufwändig ist, muss ich dich leider enttäuschen. Blog wie auch Podcast brauchen technische Kenntnisse und Einarbeitungszeit. Und bei beidem musst du erstmal in den Flow kommen. Das ist also kein Kriterium für deine Entscheidung.
Oder einfach beides?
Wenn du schon länger unentschlossen bist, welches Format das Richtige ist, hattest du zwischenzeitlich vielleicht den Gedanken: Warum nicht einfach Blog und Podcast?
Schreib gerne mal einen Blogartikel als simples Word-Dokument oder sprich eine Podcastepisode in dein Handy. Vielleicht hilft dir das, zu einer Entscheidung zu kommen.
Aber bitte, bitte geh nicht mit beiden Kanälen parallel raus!
Triff eine Entscheidung und gebe 100% für dieses Format. Du musst es nicht perfektionieren, aber du solltest richtig in den Flow gekommen sein. Konkret meine ich damit: Das Schreiben oder Einsprechen sollte sich leicht und routiniert anfühlen. Und du solltest es mindestens 6 Monate lang geschafft haben, in dem Rhythmus neue Inhalte zu veröffentlichen, den du dir vorgenommen hattest. Ohne Unterbrechung!
Erst wenn du das geschafft hast, kannst du darüber nachdenken, das andere Format noch dazu zu nehmen, um noch mehr Leute in deiner Zielgruppe zu erreichen.
Grundsätzlich harmonieren Blog und Podcast hervorragend miteinander. Du kannst eine Podcastepisode aufnehmen und zu Text transkribieren lassen für einen Blogartikel. Oder du kannst einen Blogartikel schreiben und als Script für deinen Podcast nutzen.
Machen statt grübeln
Wenn du alle Fragen aus diesem Artikel für dich selbst beantwortet hast, sollte deine Grübelei nun ein Ende haben.
Egal, ob du dich für Blog oder Podcast entschieden hast: Starte direkt heute, eh du wieder in Versuchung kommst, deine Entscheidung noch mal in Frage zu stellen. Ich spreche aus Erfahrung 😅
Blog oder Podcast: Wie hast du dich entschieden und warum? Stell gerne den Link in die Kommentare!