Du postest. Du schreibst Newsletter. Du hast sogar schon einen Blogartikel rausgehauen. Und trotzdem: nichts. Kaum Anfragen, wenig Rückmeldungen und irgendwann kommt der Gedanke: „Vielleicht lass ich das Marketing einfach ganz sein.“
Genau da setzt Maike Bauermann an. Sie ist Marketingmentorin und Gründungscoach und hat über 15 Jahre in der Werbebranche gearbeitet. Heute unterstützt sie Selbstständige und kleine Unternehmen, ihre Botschaft klar und authentisch nach draußen zu tragen, ohne dass Marketing zum Stressfaktor wird. „Es soll sich eher wie eine begeisterte Empfehlung anfühlen“, sagt Maike.
Wir haben mit ihr über die typischen Stolperfallen im Marketing gesprochen und wie du es schaffst, dass aus Reichweite am Ende echte Kund*innen werden.
Warum so viele Inhalte ins Leere laufen
Viele Selbstständige stecken Zeit in Social Media, Newsletter oder Blog und wundern sich, dass trotzdem keine Resonanz kommt. Maike kennt das Problem: „Der größte Fehler ist, einen Kanal isoliert zu bespielen. Da wird dann auf Instagram alles rausgeballert, aber es fehlt der rote Faden.“
Ihr Ansatz ist deshalb nicht „noch mehr Content“, sondern im Gegenteil erst prüfen, was schon da ist. „Viel hilft nicht immer viel, sondern kann sogar zu Frust führen. Entscheidend ist, dass die Inhalte aufeinander aufbauen und eine gemeinsame Reise für den Kunden ergeben.“
Reichweite ist nicht gleich Erfolg
„Viele schauen nur auf die Zahlen: Likes, Follower, Reichweite. Aber das ist nicht entscheidend“, sagt Maike. Sie erzählt von ihrem eigenen Instagram-Account: „Mit 180 Followern habe ich mehr Umsatz gemacht als mit meinem anderen Account mit 1.500. Reichweite allein bringt dir nichts, wenn daraus keine Kunden werden.“
Für sie ist klar: Entscheidend ist, dass die Inhalte miteinander verzahnt sind und den nächsten Schritt eröffnen. „Wenn jemand einen Post von dir sieht – was ist dann der nächste Schritt? Nur wenn dieser Weg klar ist, kann aus Reichweite auch ein Kunde werden.“
„Wen interessiert das überhaupt?“
Der Zweifel, ob ein Post wirklich relevant ist, begleitet viele, auch erfahrene Selbstständige. Maike hört das oft: „Wen interessiert das denn, wenn ich mich da zeige?“ Ihre Antwort: „Relevanz heißt nicht, dass jeder Post eine halbe Doktorarbeit sein muss. Manchmal reicht es, wenn Menschen dich besser kennenlernen.“
Sie selbst teilt regelmäßig persönliche Einblicke, etwa ihre Sushi-Liebe am Freitag. „Das wirkt banal, ist aber wichtig. Denn Menschen wollen auch wissen, wie du tickst.“
Hinter der Relevanz-Angst steckt für sie oft etwas anderes: „Eigentlich ist es die Angst vor Ablehnung. Viele verstecken sich dann hinter vermeintlich ‚sicheren‘ Mehrwert-Posts. Aber wirklich relevant wirst du, wenn du dich zeigst – nicht perfekt, sondern echt.“
Likes sind nett – aber kein Geschäftsmodell
„Es gibt ganz viele stille Mitleser“, betont Maike. „Nur weil ein Post wenige Likes hat, heißt das nicht, dass er nichts bringt.“ Deshalb ist Reichweite nur mit Vorsicht zu genießen.
Viel wichtiger ist die Klarheit, was danach kommt: „Bei jedem Content-Piece sollte klar sein, was der nächste Schritt ist. Ein klarer Call-to-Action reicht völlig.“
Snackable Content statt Überforderung
„Viele liefern viel zu viel auf einmal und überfordern damit ihre Zielgruppe“, sagt Maike. Sie rät, Inhalte in kleine Portionen zu verpacken: „Snackable Content, kleine Häppchen, die sofort umsetzbar sind.“ Gerade diese kleinen Bissen machen Lust auf mehr und helfen, Vertrauen aufzubauen.
Dazu gehört auch Wiederholung. „Früher hieß es, man braucht acht Kontakte, bis jemand kauft. Mittlerweile sind es eher zwölf bis fünfzehn. Wiederhole also deine Kernbotschaften – immer und immer wieder.“
Perfektionismus ist der größte Feind
„Ich veröffentliche erst, wenn es perfekt ist“ – diesen Satz hört Maike häufig. Ihre Antwort ist eindeutig: „Dann wird’s nie passieren.“ Sie selbst hat die Suche nach Perfektionismus aufgegeben. „Gut genug und veröffentlicht bringt dich weiter als perfekt und unsichtbar.“
Für sie ist Perfektionismus oft nur eine Ausrede, die den eigentlichen Fortschritt blockiert. Gerade beim Bloggen gilt: „Du musst nicht sofort die perfekte Strategie haben. Fang an, sammle Feedback und werde unterwegs besser.“
Und da sind wir uns mit Maike wirklich einig. Wirf deinen Perfektionismus über Bord: Perfektionismus ade: 9 Tipps, um beim Bloggen locker zu bleiben.
Maikes Tipps für stressfreie Sichtbarkeit in aller Kürze
- Perfektionismus killt Sichtbarkeit: Veröffentliche lieber „gut genug“ statt gar nicht.
- Reichweite allein bringt nichts: Nur, wenn deine Inhalte verzahnt sind, wird daraus ein Kunde.
- Zeig dich, auch persönlich: Haltung und kleine Einblicke machen dich relevant.
- Denk snackable: Kleine Häppchen motivieren mehr als die Doktorarbeit im Blogartikel
- Wiederholung ist Pflicht: Heute braucht es 12 bis 15 Kontakte, bis jemand kauft.
- Jeder Content braucht einen nächsten Schritt: Mach den Weg leicht und klar.
Über unsere Interviewpartnerin
Maike findest du auf ihrer Website und auf Instagram, wo sie regelmäßig Einblicke, Tipps und Webinare teilt. Dort spricht sie nicht nur über Social Media, sondern über alle Aspekte von Sichtbarkeit und begleitet Selbstständige im 1:1 dabei, ihre Marketing-Reise stressfrei aufzubauen.