Selbstständig als Mamas: Wie aus 2 Geschichten 1 gemeinsames Ziel wurde

Letztes Update am 11.10.2024

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„Be A Mompreneur – Mütter gründen anders. Mütter denken anders. Mütter arbeiten anders.“

Dem Aufruf der Mompreneurs, anlässlich des 10. Geburtstags zu diesem Thema einen Blogartikel zu schreiben, sind wir natürlich gerne gefolgt. Denn so können wir dich noch mal mitnehmen, in unsere Geschichten und das eine gemeinsame Ziel, das dann daraus gewachsen ist. Und wie wir jede einzeln und dann gemeinsam diesen Weg gegangen sind.

Johannas Geschichte

Eigentlich fing alles gleich im und nach dem Studium an: Ich wollte auf keinen Fall 9 to 5 irgendwo in einem Büro sitzen, sondern mein eigenes Ding machen. Und so bin ich relativ blauäugig und auch mutig los marschiert und das hat wunderbar geklappt. Bis zu dem Tag, als ich Mama wurde…

Wer hätte gedacht, dass einem als Mama ganze Felsbrocken den Weg versperren? Und ein Freigeist sein wollen, in unserer heutigen Gesellschaft immer noch massiv aneckt. Vor allem bei anderen Frauen. So stolperten wir alle recht unglücklich, krank und zunehmend frustriert durch den Start der Kindergartenzeit. Und wir wussten uns am Ende nicht mehr anders zu helfen, als dass ich einen Halbtagsjob annehme und nur noch nebenbei meinem Texterinnenleben folge.

Und ich muss gestehen, dass es mir mein Leben zu Beginn wirklich einfacher gestaltet hat und Sicherheiten geboten hat, die ich bis dato nicht kannte. Das hielt auch eine Weile an.

Und dann kam der Tag, als mir mein Bruder sagte: “Du definierst dich nur noch über andere. Wer bist du eigentlich und was machst du Geniales?” Das war ein Schlag ins Gesicht. Und genau den brauchte ich.
Er hatte Recht. Ich hatte mich hinten angestellt und war unglücklicher als jemals zuvor. Alles, was ich erreichen wollte, war auf der Strecke geblieben.

Und jetzt? Einfach ins kalte Wasser springen, Job kündigen und wieder selbständig machen. Wieder meinen eigenen Weg gehen, aber diesmal richtig.

Und alle haben mich dabei unterstützt. Nach meiner Kündigung war ich tagelang völlig berauscht von meinem eigenen Mut. Ich war davon überzeugt: Schlimmer kann es nicht werden, von jetzt an geht es nur bergauf.

Achterbahnfahrt par excellence

Aber die Wahrheit ist, dass es nicht einfach ist, aus dem mangelnden Selbstwertgefühl ein Business zu gründen, von sich und seiner Idee überzeugt zu sein. Schließlich geht es hier auch immer ums selbstbewusste Verkaufen. Irgendwo müssen ja Kunden herkommen.

Der Alltag ohne Kollegen, die fehlende Tagesstruktur und zum Start nur wenige Kunden haben mich alle Kraft gekostet. Denn als Mama teilst du deine Aufmerksamkeit immer zwischen Business und Mamasein auf.

Sätze wie “Dein Mann verdient doch genug” oder “ganz schön mutig, ist aber eher ein Hobby, oder” haben mir aber schnell eins ganz klar gemacht: Ich habe als Mama das Recht erfolgreich zu sein, mein eigenes Geld zu verdienen und auf meine Leistungen stolz zu sein. Und am Ende meinem Kind ein zufriedenes Vorbild zu sein.

Also galt von Tag eins dieser großen Achterbahnfahrt immer: Aufgeben ist keine Option! Und wenn Stillstand reinkam und ich nicht weiter wusste, war es auf jeden Fall mal wieder Zeit für einen Mutausbruch. 

Ohne ein Netzwerk, ohne Zusammenhalt, ohne Mompreneurs und andere Mamagruppen, wäre ich nie so schnell so weit gekommen.

Gemeinsam geht man schneller und leichter:

Auf das alles möchte ich nicht mehr verzichten, das ist Gold wert und hat mich wieder Ich werden lassen. Heute trete ich selbstbewusst und überzeugt auf, ich weiß, was ich mache und leiste. Ich rede über mich und mein Business. 

Heute weiß ich:

  1. Ich laufe los, wenn ich für etwas brenne,

  2. alle Felsbrocken sind nur Gelegenheiten, wieder eine kreative Lösung zu finden 
    und

  3. Geschichten aufzuspüren, wo andere keine sehen, war schon immer mein Talent.

Aber das größte Glück war, dass ich dort auf Nina gestoßen bin!

Ninas Geschichte

Ich erinnere mich noch genau an den Moment vor 25 Jahren, als ich bei GMX meine erste E-Mail-Adresse einrichtete. Von da an hatte mich die Online-Welt komplett in ihren Bann gezogen. Mein späterer Beruf sollte unbedingt was mit diesem Internet ‒ von dem man damals noch munkelte, dass es sich nicht durchsetzen würde ‒ zu tun haben.

Was macht man mit einem Germanistik-Studium, wenn man online arbeiten will? Da wäre doch Online-Journalismus ‘ne gute Sache!

Zwei unbezahlte Praktika später wusste ich: Journalismus ist nicht meine Welt. Meine Pläne lösten sich in Luft auf. Bis ein Freund zu mir sagte: “Warum machst du nicht einfach das, was du am liebsten machst? Websites?”

Schon vor meinem Studium hatte ich mir die Nächte um die Ohren geschlagen, um an meiner eigenen Website (genauer gesagt war’s eine Fanpage) zu arbeiten. 

In diesem Moment fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ein Praktikum in einer kleinen One-Man-Agentur wurde schließlich zum Studentenjob. In diesem kleinen Team musste ich alles übernehmen, was anfiel: Von Texten über Designs bis hin zur Programmierung.

Mit dem Satz “Das kann ich doch gar nicht” kam ich nie durch. Mein damaliger Chef hatte darauf immer nur eine Antwort: “Dann lernen Sie’s halt!”

Von der Uni in die Selbstständigkeit

Unsere Kund*innen waren zu 100% Selbstständige oder Inhaber kleiner Unternehmen. In den Gesprächen mit ihnen haben sie mich alle direkt gepackt. Mit ihrer ganz speziellen Energie, die ich kaum in Worte fassen kann: diesem unbändigen Willen, in der Welt einen Unterschied machen zu wollen. Diesem großen Antrieb, sich mit dem eigenen Business ein selbstbestimmtes, unabhängiges Leben zu gestalten.

Ich spürte immer mehr: Das will ich auch! 

Und ich wollte:

  • Wertschätzung für meine Arbeit und mich nicht in einer großen Agentur verheizen lassen,
    Dinge selbst entscheiden und in die Hand nehmen,
  • komplett flexibel meine Arbeitstage gestalten, auch mal tagsüber zum Friseur oder gehen können oder in Joggingbuxe arbeiten, wenn mir danach ist.

Direkt nach dem Uni-Abschluss wechselte ich in die Vollzeit-Selbstständigkeit. Mit meinen 24 Jahren fehlte es mir noch an Selbstvertrauen und an Klarheit über die eigenen Werte. Deshalb hab ich alle klassischen Fehler gemacht:

Nichtsdestotrotz habe ich in den letzten 16 Jahren keinen einzigen Tag bereut, mich selbstständig gemacht zu haben. Und auch nie darüber nachgedacht, mein Business aufzugeben. 

Ich liebe die Selbstständigkeit mit der Flexibilität und Unabhängigkeit, die sie mir schenkt. Noch mehr, seit ich Mama geworden bin.

Als Mama ist das eigene Business noch wertvoller

Denn spätestens mit der Kitazeit war meine volle Flexibilität gefragt. Eine Krankheit jagte die Nächste ‒ übrigens nicht nur bei meinem Kind, sondern auch bei mir und den Erziehern.

Und obwohl ich nie mit einem oder einer Vorgesetzten über diese Ausfälle diskutieren musste, forderten sie mich heraus. Denn ich tat mich schwer mit dem Gefühl, dass mein Business still liegt. Mein Business ist eben nicht einfach nur ein Job. 

Inzwischen sind Ausfälle bei mir mehr oder weniger einkalkuliert:

Trotz aller Maßnahmen werden wir in der Selbstständigkeit immer wieder ins Struggeln geraten. Das zu akzeptieren, ist ein wichtiger Schritt. Und ein Netzwerk aus Frauen an der Seite zu haben, die mit den gleichen Herausforderungen und Vorurteilen zu kämpfen haben, ist Gold wert.

Unsere Geschichte

Es ist Sonntag. Johanna erhält eine Sprachnachricht, die sinngemäß besagt: Wir müssen uns gegenseitig in den Hintern treten beim Bloggen, wir wissen doch, wie das geht!

Der Startschuss zu unserem gemeinsamen Angebot – der Blog Challenge Community – ist gefallen. 6 Monate später gehen wir mit einer eigenen Plattform und dem ersten Angebot an den Start. Der absolute Wahnsinn, damals und heute auch noch. 

Als wir uns online in einem Frauennetzwerk kennenlernten, war schnell klar, dass wir uns super ergänzen und austauschen wollen. Was als Business Buddies startete, wurde schnell eine enge Zusammenarbeit. 

Was uns verbindet? Mamasein, rheinischer Frohsinn, 90er Jahre Musik und der Wille, es durchzuziehen. In tausenden von Sprachnachrichten pushen wir uns, teilen Learnings und ewig viele Ideen, verteilen Aufgaben, feiern uns und stolpern auch. Dabei ist es uns beiden einfach wichtig immer weiterzugehen, alles als Motivation zu sehen und nichts als Rückschlag oder Versagen. 

Da wir zu zweit so viel schneller und leichter laufen und uns auch weniger allein fühlen (auch wenn jede von uns noch mit ihrem Business allein unterwegs ist), wollen wir genau das auch in unsere Community tragen.

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